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FASZIEN – Die Netzwerker unseres Körpers

  • März 10, 2020

Ungefähr 20 Kilogramm Faszien trägt jeder Mensch mit sich herum: Ein faseriges Bindegewebe, das jeden Knochen und jedes Organ umhüllt. Lange Zeit galten die Faszien in der Schulmedizin nur als passives, Zellen verbindendes Gewebe. Doch neue Forschungsergebnisse kündigen eine Revolution an und verheißen gute Nachrichten – vor allem für Schmerzpatienten.

Jeder hat es, kaum einer kennt es: das mächtige Netzwerk aus Faszien, das alle Muskeln, Gelenke und inneren Organe umhüllt. Lange Zeit wurde dieses Bindegewebe für totes Füllmaterial gehalten. Jetzt erkennt man seine wichtige Rolle in der Signalvermittlung zwischen unseren Körperzellen. Aber auch seine Funktion als Speichergewebe für Stoffwechselmüll – und damit für die Entstehung und Behandlung von Schmerzen im Bewegungsapparat, insbesondere im Rücken-, Nacken- und Schulterbereich.

Faszien – die Servolenkung des Organismus

Faszien können sich zusammenziehen und dehnen, ähnlich wie Muskeln. Sie enthalten viele hochsensible Nervenenden und fungieren sogar als Sinnesorgan im Rahmen der komplexen Körperwahrnehmung. Als Faszien (lateinischer Ausdruck für „Band“ bzw. „Bündel“) wird das weiße, faserige Bindegewebe bezeichnet, das wie ein Netzwerk um die Muskeln, Gelenkkapseln und inneren Organe gespannt ist. Faszien können im Körper hauchdünn oder mehrere Millimeter stark sein. Sie dienen nicht nur als Formgeber, Schutz und Stütze, sie verstärken auch die Kraft, die von Muskel zu Muskel übertragen wird. Vergleichbar also mit der Servolenkung eines Autos, die die Lenkkraft steigert und je nach Belastung modifiziert.
 

Mehr als nur Bindeglied zwischen Knochen und Muskeln

 
Fasziale Bindegewebe erfüllen außer der Funktion der Muskel-Trennung viele weitere wichtige Aufgaben: Sie fördern die Regulation des Wasserhaushaltes, steigern die körpereigene Abwehr, regulieren den Hormonhaushalt und halten die Leitbahnen an den Nerven und Gefäßen funktionsfähig. Neben den Blutgefäßen führen auch die Lymphgefäße durch das Fasziengewebe. Mit der Lymphflüssigkeit werden Nährstoffe zu den Zellen hin und Stoffwechselabfallstoffe sowie Schadstoffe von den Zellen weg transportiert.
 

Auch Faszien altern – wie rasch, das liegt an uns

 
Je älter wir werden, umso mehr büßen unsere Faszien ihre Elastizität ein – wenn wir nicht gezielt dagegen antrainieren. Denn ohne gezielte Übungen verkleben die Kollagenfasern auf Dauer. Das kann zu Verspannungen und Schmerzen führen, schränkt unsere Beweglichkeit ein – und lässt uns alt aussehen. Vor allem Säuren-betonte Ernährung beschleunigt das Verkleben unserer Faszien. Das Fasziengewebe reagiert auf ein Zuviel an Säuren rasch und sensibel. Faszien haben einen hohen Flüssigkeitsanteil und daher einen entsprechend intensiven Kontakt zu den in der extrazellulären Flüssigkeit anfallenden Säuren. Daher sind es auch die Faszien, die als erstes Gewebe auf eine Übersäuerung reagieren. Häufig nehmen wir diese Verklebungen optisch zuerst als Cellulite wahr.
 

Auch Stress macht verspannt

 
Stress ist ein weiterer Faktor, der zu Verklebungen führen kann. Stress-Hormone bringen die Faszien in Spannung, ohne die Muskeln zu beteiligen. Ist der äußere Druck vorbei, entspannt sich das Gewebe wieder. Anders bei chronischem Stress: Dann verlieren die Faszien, wie ein dauerhaft gespanntes Gummiband, ihre Flexibilität – sie verhärten, die Beweglichkeit wird reduziert, es kommt zu Verspannungen und Schmerzen.
 

Dauer-Elastizität durch gezielte Dehnübungen

 
Es gibt einige Maßnahmen, das Fasziengewebe stabil, elastisch und beweglich zu halten. Eine wesentliche Maßnahme ist das gezielte Dehnen der Faszien. Durch ein Ganzkörper-Faszien-Stretching kann man großen Einfluss auf die Fasziengesundheit nehmen. Die Faszienrolle, eine handliche Rolle aus hartem Schaumstoff, ist ein solches Hilfsmittel zur Revitalisierung des Fasziengewebes. Die Faszienrolle hat wenig Gewicht, passt in jedes Reisgepäck und ist ein ideales Fitnessgerät zur Steigerung unserer Elastizität. Das Erfreuliche an dem Dehnungsprogramm mit der Faszienrolle: Nur drei mal zehn Minuten pro Woche reichen aus, unsere Faszien elastisch zu halten.